Zusammenfassung: Dieser Blog-Beitrag gibt eine umfassende Empfehlung für eine sichere und effiziente Einführung von S/4HANA und betont die Bedeutung einer sorgfältigen Projektvorbereitung als roten Faden für den Erfolg des Projekts.
Wir haben festgestellt, dass die Reichweite dieses BLOGs und die Anzahl der regelmäßigen Leser kontinuierlich gewachsen ist. Aktuell haben wir regelmäßig annähernd 2‘000 interessierte Leser aus der ganzen Welt – das freut mich sehr! Sowohl für das Interesse wie auch das zahlreiche konstruktive und positive Feedback sowohl zu den Inhalten des BLOGs wie auch zur Nutzung der im Digistore24 bereitgestellten Werkzeuge möchte ich mich an dieser Stelle herzlich bedanken!
In den vergangenen 25 BLOG-Beiträgen habe ich im Wesentlichen die einzelnen Erfolgsfaktoren für eine sichere und effiziente Einführung von S/4HANA auf Basis der dort vorhandenen Best-Practice Prozesse und zur Ablösung der vorhandenen, gewachsenen SAP R/3 Applikationen vorgestellt. Bereits in meinem ersten BLOG-Beitrag habe ich gesagt, dass die Motivation zu diesem BLOG im Wesentlichen darin besteht, Ihnen allen erfahrungsbasierte Tipps, Hilfestellungen und Werkzeuge an die Hand zu geben, damit Sie Ihr S/4HANA Projekt sicher und kosteneffizient erfolgreich durchführen können.
Mit dem heutigen Beitrag möchte ich beginnen, das Gesamtbild bzw. den roten Faden auf der Basis aller Empfehlungen so darstellen, dass Sie als Verantwortlicher in Ihrem Unternehmen dies als einfachen aggregierten Leitfaden zum Aufsetzen und Durchführen Ihres S/4HANA Projektes nutzen können. Dabei sollten Sie auch direkt wissen, wann gemäß meiner Empfehlung welche der bewährten Werkzeuge zum Einsatz kommen sollten, damit Sie die anstehenden Aufgaben effizient und professionell erledigen können. Dazu zeige ich auf, wo Sie unsere bewährten Werkzeuge finden und welche BLOG-Beiträge und erläuternden Videos jeweils relevant sind. Unsere Werkzeuge werden von uns kostengünstig im Digistore24 bereitgestellt. Eine Übersicht finden Sie hier.
Der rote Faden
Für die strukturierte Aufteilung der Beiträge werde ich die folgenden Projektphasen zugrunde legen (Egal, welche „Methode“ man zugrunde legt, es läuft immer wieder darauf hinaus):
- Projektvorbereitung -> abgeschlossen mit dem Projekt-Kick-Off Meeting
- Scoping & Prototyping -> abgeschlossen mit dem end-to-end (e2e) Prozess-Integrationstest (ohne RICEF und ohne angebundene Sub-Systeme)
- Realisierung -> abgeschlossen mit dem end-to-end (e2e) Akzeptanztest (inkl. RICEF und angebundenen Sub-Systemen)
- Implementierung -> abgeschlossen mit dem Go-Live und der vollständigen Übergabe des Systems an die Business-Owner respektive die operative Support Organisation
Phase 1: Projektvorbereitung
Im Rahmen der Projektvorbereitung sollten alle für das Gesamtvorhaben notwendigen Fragestellungen möglichst abschließend geklärt und im Projekt-Handbuch inkl. dem Projekt-Charter dokumentiert sein. Für die Grundsatzfragen empfehle ich, die folgenden BLOG-Beiträge noch einmal zu konsultieren:
Zu Themenbereichen, die seit jeher Bestandteil der Projektvorbereitung von SAP Projekten gewesen sein sollten:
BLOG 3 – Grundlagen und Prinzipien
BLOG 4 – Aspekte der Projektzielsetzung
BLOG 5 – Partnering-Modelle
BLOG 6 – Stakeholder Analyse
BLOG 13 & BLOG 14 – Übersicht über die wichtigsten zu implementierenden Projekt-Management-Prozesse
BLOG 15 – Das interne und externe Projekt-Reporting
BLOG 22 – Stellen Sie von Anfang an sicher, dass Sie effektiv an der Bereinigung Ihrer Daten arbeiten
Empfohlene bewährte Tool-Sets für Bewältigung dieser Standard-Aufgaben in der Projektvorbereitung:
>> Das Projekt-Reporting Paket
>> Das Change-Management-Paket
Zu Themenbereichen, die aufgrund der neu in S/4HANA hinzugekommenen Aspekte meiner Erfahrung nach Ihrer sehr frühen Aufmerksamkeit bedürfen und deshalb so weit wie möglich bereits im Rahmen der Projektvorbereitung geklärt sein sollten, um einen reibungslosen Projektablauf in der Folge zu gewährleisten:
- Aufgrund der neuen Chancen zur Bereinigung, technischen Erneuerung und damit einher gehenden Komplexitäten: BLOG 21 – Analysieren Sie vor Projektbeginn Ihre Umsysteme und Schnittstellen!
- Aufgrund der neuen zur Verfügung stehenden Deployment Modelle, insbesondere der in vielen Unternehmen vorgegebenen Cloud-Strategie: BLOG 17 – Was ist der Unterschied zwischen den zur Verfügung stehenden Betriebsmöglichkeiten? & in dem Kontext auch: BLOG 23 – Unsere Empfehlung aufgrund der gemachten Erfahrungen: Überlegen Sie sich einen Umstieg auf die S/4HANA Extended Cloud!
- Aufgrund der neuen Lizenzmodelle der SAP für S/4HANA – natürlich auch in Abhängigkeit vom gewählten Deployment-Modell: BLOG 16 – Welche grundlegenden Fragen der Lizensierung sind im S/4HANA neu?
- Aufgrund der von SAP im Rahmen von „SAP Activate“ lancierten „neuen und agilen“ Vorgehensweise zur Einführung von S/4HANA auf der Basis einer SAP Model-Company: BLOG 9 – Wie ist das Vorgehen auf Basis einer SAP Model-Company zu bewerten?
- Und last but not least aufgrund der Neuerungen im S/4HANA: BLOG 8 – Welche wichtigen Tools der SAP stehen neu und kostenlos seit S/4HANA 1809 zur Verfügung?
Meine Empfehlungen
Verpflichten Sie Ihre Projektteammitglieder, die für sie relevanten Themenbereiche in den folgenden Unterlagen durchzuarbeiten:
- Die SAP S/4HANA Rel. 2020 Simplification List EN
- Den What’s New Viewer – SAP S/4HANA
- Den S/4HANA Delivery Scope
- Die S/4HANA Best Practise Prozesse im SAP S/4HANA Best-Practice-Explorer
- Die S/4HANA Fiori Apps Library
Darüber hinaus wäre meine Empfehlung, dass Sie für Ihr Projektteam S/4HANA Delta Schulungen organisieren – und zwar nicht auf Basis des Wissens eines individuellen Beraters, sondern auf der Grundlage der Standard S/4HANA Delta Schulungen der SAP. Streichen Sie aus den Standard-Schulungen alle für Ihr Unternehmen nicht relevanten Themen raus und beauftragen Sie den verbleibenden Rest als Inhouse-Schulung bei der SAP – das ist in der Regel der kosteneffektivste und schnellste Weg, um Ihr Team motiviert fit für S/4HANA zu bekommen. Eine Beauftragung bei der SAP in der genannten Art und Weise hat die folgenden Vorteile:
- Alle Teilnehmer bekommen die Standard-Schulungsunterlagen und ein Teilnahme-Zertifikat
- Die Trainings finden auf den stabilen Schulungssystemen der SAP statt mit den wie bekannt dokumentierten Übungen
- Die Trainings werden von durch die SAP ausgewählte Trainer, für deren Qualität die SAP geradesteht, durchgeführt
Wenn Sie zu diesen Trainings auch ihre externen Berater mit einladen (natürlich sollten diese die Zeiten dafür nicht oder nur teilweise verrechnen) und die Trainings im Umfeld des Kick-Off-Meetings starten, haben Sie gleich auch eine erstes zielgerichtetes Teambuilding etabliert.