Zusammenfassung: Der Blogbeitrag gibt eine Anleitung, wie man die S/4HANA Best Practice-Prozesse in die Business Process Master List (BPML) abbilden kann, um eine effektive Geschäftsprozessdokumentation in SAP-Projekten zu erreichen.

 

Wie bereits im vorherigen Beitrag einleitend erwähnt, haben wir In unserer BPML abgebildet, welche Prozesse, Prozessgruppen und Prozessschritte wir heute in unserem SAP R/3 ERP-System oder abzulösenden Subsystemen unterstützen und welche dieser Schritte wir auch in dem neuen S/4HANA-System abbilden wollen. Wie die BPML aufgebaut sein sollte und wie man am vielleicht einfachsten zu den Inhalten kommt, erläutere ich in diesem Beitrag.

 

Zum grundsätzlichen Aufbau der BPML

In den Zeilen des unteren Bereichs finden wir die Prozesse, die in den heutigen Systemen unterstützt werden und in S/4HANA abgebildet werden sollen – gruppiert nach end-to-end Testbereichen (end-to-end Testbereiche, wie z.B. Procure-To-Pay sind so definiert, dass die einzelnen Prozesse auch später in verschiedenen Variationen stand-alone getestet werden können, da es ein klar definiertes Anfangsereignis und Endergebnis gibt. Die Excel-Verison der BPML können Sie über diesen Link im Digistore24 erwerben und herunterladen).
Tipp: diese Prozesse liegen häufig dokumentiert von einem letzten Integrations- oder Regressionstests, z.B. im Rahmen des letzten R/3 Releasewechsels vor und können von dort einfach in die BPML übertragen werden.

In der dritten Spalte ist der S/4HANA Best Practice-Prozess, mit dem der heutige Prozess künftig abgebildet werden soll, zugeordnet. (Die S/4HANA 1909 Best Practice-Prozesse sind zur Validierung in unserer Beispiel-BPML hinterlegt.)
In den Spalten sind in der zweiten Zeile von oben die End-to-End-Prozesse, die im S/4HANA abgebildet werden sollen – immer ausgehend von der Kundenaktion, abgebildet.

In der ersten Zeile ist für jeden der End-to-End-Prozesse jeweils ein typisches repräsentativen Datenbeispiel aus dem heutigen genannt – am besten direkt mit der Angabe der Kundennummer und (Verkaufs-)Materialnummer im heutigen System. Alle anderen für einen durchgängigen Test des end-to-end Prozesses dann noch notwendigen Daten können dann ja in dem heutigen System abgeleitet werden, um durchgängig mit einem realen Datenbeispiel zu arbeiten. In dem Datenbereich der BPML sind die jeweiligen Prozesse gekennzeichnet, die in dem e2e Prozess durchlaufen werden.

Sehen Sie dazu auch unsere Erklärvideos „BPML SAP Best Practice Mapping Explanation“ und „Testscript Creation facilitating the S/4HANA Best Practice Process Steps Explanation“ auf YouTube.

 

Test-Skripte und evolutionäres Prototyping der neuen Prozesse

Wenn das Mapping S/4HANA Best Practice-Prozesse für alle Prozesse, für die es möglich ist, abgeschlossen wurde, ist in der BPML also eine Situation dokumentiert, in der aufgezeigt wird, mit welchen Daten pro e2e-Prozess (aus der ersten Zeile) die künftigen Prozesse (abgeleitet von den S/4HANA Best Practice-Prozessen) im neuen S/4HANA System direkt integrativ end-to-end durchgegangen und validiert werden können.

Da die S/4HANA Best Practice-Prozesse, die pro end-to-end-Prozess der Reihe nach durchlaufen werden müssen, ja nun identifiziert sind, können die einzelnen Schritte pro gemapptem Prozess aus der BP_OP_ENTPR_S4HANA2020_07_Process-Steps_EN_DE.xls in die initial pro end-to-end Prozess zu erstellenden Test-Skripte übernommen werden (s. auch Übersicht in BLOG Beitrag 10). Sie bilden somit einen idealen Startpunkt für ein evolutionäres Prototyping der neuen Prozesse unter Zugrundelegung realer Datenbeispiele aus dem heutigen System – und damit auch einen idealen Startpunkt dafür, dass sich die Key-User von Anfang an best möglich mit den Prozessen im neuen System identifizieren und diese entsprechend gut validieren können. (Die umfassende Excel-Liste der SAP Business Process Steps können Sie über diesen Link im Digistore24 erwerben und herunterladen.)

Als vertiefende Lektüre und Anleitung zur Erstellung der BPML verweise ich auch gern auf das Werk „Geschäftsprozesse praxisorientiert modellieren, Handbuch zur Reduzierung der Komplexität“ von meinem geschätzten Beraterkollegen Dr. Lothar Schwarz, welches unter dem folgenden Link bestellt werden kann: http://www.springer.com/de/book/9783662542118.

Im nächsten Beitrag geht es dann um das Setup der Projektorganisation.
Hier finden Sie eine Übersicht unserer Tools, die Sie im Digistore24 erwerben, herunterladen und für Ihr Projekt nutzen können.