Zusammenfassung: Der Autor des Blogs beschreibt in diesem Beitrag seine Motivation, ein umfassendes Handbuch für die Einführung von SAP S/4HANA zu erstellen und gibt einen Einblick in die Herausforderungen, die damit verbunden sind. Dabei betont er die Bedeutung einer strukturierten Vorgehensweise und langjähriger Erfahrung im Projektmanagement.

 

Hallo – mein Name ist Christian Schütte. Ich bin Inhaber und Geschäftsführer der sapXperience GmbH. In den vergangenen 20 Jahren habe ich als Projektleiter eine Vielzahl SAP-Projekte zum Erfolg geführt – dies ausnahmslos und unabhängig davon, ob auf Seiten des Systemintegrators oder auf Kundenseite. Dabei zähle ich auch diejenigen Projekte als Erfolg, die ich bewusst gestoppt habe, weil die Organisation einfach nicht reif genug für den Einsatz des SAP-Systems gewesen war.

Ich bin übrigens ebenso stolz darauf, dass ich heute meine sämtlichen ehemaligen Kunden zu meinen Referenzen zählen kann. Und dass annähernd alle Projektleiter, die kundenseitig mit mir zusammengearbeitet haben, während oder im Anschluss an unser gemeinsames Projekt befördert wurden.

 

WESENTLICHE ERFOLGSGRUNDLAGEN

Ein bestimmter Fokus war für den Erfolg jedes meiner SAP-Projekte ausschlaggebend: Der Kunde, das für ihn Machbare und die kompromisslose Sicherstellung seines Nutzens standen immer im Vordergrund. Dabei war es für mich – auch als beratungsseitiger Projektleiter – nebensächlich, ob das Projekt für das Beratungsunternehmen das Optimum (den größten Gewinn) abgeworfen hat. Ich musste mich deshalb oft genug mit dem jeweiligen Management auseinandersetzen.

 

HEUTE LIEGT DER FOKUS SCHEINBAR WOANDERS

In den vergangenen zehn Jahren habe ich im Wesentlichen nur noch SAP-Projekte geleitet, bei denen ich jeweils der dritte, vierte oder fünfte Projektleiter war und diese schließlich zum Erfolg geführt habe. Es haben sich vor mir also schon mindestens zwei Projektleiter am jeweiligen Projekt versucht und sind gescheitert – auf Kosten des Kunden. Denn die involvierten externen Mitarbeiter waren über den längeren Projektverlauf ja eher froh, weil es mehr Umsatz in ihre Taschen gespült hat.

 

DESHALB: METHODEN, WERKZEUGE, PRINZIPIEN UND KOMMUNIKATION

Als ich die jeweiligen Projekte übernommen hatte, habe ich schnell festgestellt, woran es gelegen hat, dass meine Vorgänger gescheitert sind. Es war jedes Mal dasselbe: die vollkommene Abwesenheit von Methoden, Werkzeugen, Prinzipien und Kommunikation. Unzählige SAP-Einführungen wurden immer wieder vollkommen im „Freestyle-Verfahren“ angegangen, ohne geregelt und strukturiert auf die bisher gemachten Erfahrungen zu bauen. So etwas ist eigentlich unfassbar – denn gerade die strukturierte Anwendung von Erfahrungen ist doch einer der wesentlichen Beiträge, den sich ein Kunde zurecht von dem beigezogenen und in der Regel teuer bezahlten Systemintegrator versprechen kann!

 

FREESTYLE HAT SCHON VIEL ZU SEHR PLATZ GEGRIFFEN.

Gelegentlich habe ich auch Projekte für SAP-Systemintegratoren übernommen, bei denen der Projektleiter aus dem eigenen Hause gescheitert war. Wenn ich dort nachgefragt habe, wie es denn um einheitliche Einführungsmethoden, Strukturen und Werkzeuge im Hause steht, bekam ich – teilweise direkt von den verantwortlichen Leitern der Beratungshäuser – unisono dieselbe Antwort: „Haben wir nicht. Bei uns macht das jeder Projektleiter so, wie er das für richtig hält und dann ist es halt abhängig von seinen individuellen Erfahrungen.“ Leider habe ich zwischenzeitlich die traurige Erfahrung gemacht, dass dies keine Ausnahmen waren, sondern inzwischen die Regel zu sein scheint.

 

DAS WAR FÜR MICH DER GIPFEL

Als Projektleiter habe ich an internen Management-Calls von Beratungshäusern teilgenommen, in denen andere Projektleiter aufgefordert wurden, in ihrem Projekt noch ein paar zusätzliche Fehlersituationen zu kreieren bzw. den Kunden so zu beraten, dass das veranschlagte Budget auf jeden Fall aufgebraucht wird. Viele in meiner Gilde tätigen Unternehmen versuchen offensichtlich gezielt, ihre Kunden zu übervorteilen!

 

DER KERN MEINER MOTIVATION ZU DIESEM PROJEKT

(Vielleicht ist der Anspruch zu missionarisch, aber irgendetwas muss man in dieser Situation ja tun!)
Die methodische Motivation sowie das moralische Grundverständnis der SAP-Beratergilde kann und will ich nicht in der Breite beeinflussen. Deshalb habe ich mich entschlossen, Ihnen – den betroffenen Kunden – mit diesem Blog-Projekt das nötige Rüstzeug an die Hand zu geben, damit Sie sicherstellen können, dass Sie nicht ebenfalls von Ihrem Beratungspartner übervorteilt werden.